Mittwoch, 11. August 2010

High Line, New York

Ich hab´s ja schon angekündigt: die wundervolle High Line in New York - ein Vorzeigeprojekt über den Umgang mit innerstädtischen Stadtbrachen. Die Geschichte beginnt in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Bau der Hochbahntrasse soll den ständig zunehmenden Verkehr entlasten und ausschließlich den Güterverkehr regulieren, wie etwa die Viehbeförderung ins Schlachthofviertel. Die Hochbahntrasse erstreckt sich vom Meatpacking District über West Chelsea bis Hell´s Kitchen. Mit der Verlagerung der städtischen Gewerbegebiete in die Peripherie hat auch die High Line ihre Funktion verloren und wurde Anfang der 80er Jahre stillgelegt. Im Laufe der Jahre hat sich die Natur die Brachfläche zurück erobert und daraus einen wertvollen, innerstädtischen Biotop entwickelt. Währenddessen hat sich auch einiges im Meatpacking Distrikt getan, dieser avancierte zum neuen Szeneviertel, die Hochbahn unterstreicht den lieb gewonnenen Industrie-Charme. Als diese jedoch abgerissen werden sollte, kam es daher schnell zu Protesten. Darüber hinaus war das Stück Wildnis auf der High Line ohnehin schon ein beliebtes, wenn auch verbotenes Ausflugsziel vieler New Yorker. Ein Förderverein wurde gegründet, mit dem Ziel, die High Line zu einer öffentlichen Grünanlage umzugestalten. Durch den Einsatz vieler, auch prominenter Förderer hat sich die ehemalige Bahntrasse nun in ein grünes Refugium mitten im hektischen Großstadttrubel verwandelt. Anfang Juni 2009 wurde der erste Teil des Parks feierlich eröffnet.
Gewonnen hat den öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb das Büro James Corner Field Operations, in Zusammenarbeit mit Diller Scofidio + Renfo. Und wie bereits erwähnt, war auch der unvergleichliche Piet Oudolf bei der Gestaltung der Bepflanzung mit von der Partie. Bitte mehr von solchen Industriebrachenumnutzungsprojekten!
Öffnungszeiten täglich 7 bis 22 h


High Line Karte, 1. Bauabschnitt

Bereiche des alten Schienensystems wurden erhalten. 

Die Deck-Chairs scheinen auch aus dem Boden zu wachsen.



10th Avenue Square, Autokino?!

Gansevoort Plaza, abruptes Ende der High Line



Bepflanzungskonzept in Anlehnung an die Spontanvegetation.







Verschiebbare Liegen mit Blick auf den Hudson River



Montag, 9. August 2010

Himbeerlimonade

Auch wenn´s draußen regnet, kalt und ungemütlich ist, die sommerfrische Himbeerlimonade schmeckt auch bei schlechtem Wetter! So!








Freitag, 6. August 2010

Hängende Gärten

Von einem dünnem Faden gehalten und nur mit Ballen scheinen die Gewächse fast im Raum zu schweben. Raffiniert ist, dass der Blumentopf, der Wasser und Nährstoffe auffängt, von einer Hülle aus Moos und Gras im inneren des Ballens versteckt ist. Inspiriert vom japanischen Kokedama, hat der Niederländer Fedor van der Valk diese hübschen String Gardens kreiert. Und tatsächlich, wie sie da so vor sich hin schweben, hat das etwas kontemplatives, zenmäßiges. Aus eigener Erfahrung weiß ich zu Berichten, dass beim Gießen der herkömmlichen Blumenampeln der Topf samt Überlauf (fast immer!)überschwappt und den herrlichen Holzboden einsaut. Bei all dem Liebreiz stellt man sich auch hier die Frage, wie das mit dem praktischen Gebrauch zu Hause ist, wenn Moosbrösel und Wasserflecken den Boden zieren. Trotzdem: eine Augenweide sind sie allemal und hängende Geranien oder Passionsblumen gibt es jetzt auch online hier zu kaufen.


















Noch mehr essbare Zuckerblüten!

Berge von Blüten, in Zucker konserviert oder mit Marzipan nachgebildet, schmücken die opulenten Geburtstags- und Hochzeitstorten der niederländischen Foodstylistin Marlein Overakker. Nicht nur für die Augen ein wahrer Schmaus! Lauter ahhs und ohhs entweichen meinem Mund, wenn ich mir die filigranen Naschwerke betrachte, vor allem die Farbkombination der Aprikosenrosafliederminttöne lassen mein Mädchenherz schneller schlagen. 











Montag, 2. August 2010

Piet Oudolf

Keiner schafft es so spektakulär die Texturen, Farben und Formen der Stauden und Gehölze so perfekt in Szene zu setzten wie der Niederländer Piet Oudolf. Zusammen mit seiner Frau wird die ganze Blumenpracht in der hauseigenen Gärtnerei vermehrt und gezüchtet. Piet Oudolf wurde u.a. bekannt für seine Mitarbeit bei der Pflanzenverwendung und -gestaltung auf der High Line, einer stillgelegten Bahntrasse in New York. Doch dazu später. 

Trentham

Trentham

Trentham

Privat Garten, Boon

Privat Garten, Bonn

 Lurie Garten, Chicago

Privatgarten, Rotterdam

Ein must have!

Als ich im vorletzten Post über die Ausstellung Urbane Gewächse berichtete, hab ich die einzelnen Künstler noch mal genauer unter die Lupe genommen und bin dabei auf etwas gestoßen, das mein Interesse auf´s äußerste geweckt hat! Ein Must have, sagt man doch so, wenn man unbedingt etwas haben möchte. Objekt meiner Begierde ist - schon wieder - ein Buch, bzw. die Diplomarbeit von Helmut Völter mit dem Titel: Handbuch der wildwachsenden Grossstadtpflanzen. Das da ein angehender Druck- und Gebrauchsgrafiker am Werk war, ist unverkennbar. Thema des Buches ist die Stadtvegetation im Kontext urbaner Forschung. Und obwohl es sich um ein - na ja - eher fachfremdes Thema handelt, das da Herr Völter bearbeitet hat, kommt es erstaunlicherweise auch inhaltlich ziemlich fundiert daher. Z.B. geht es da um die Entwicklung von Pionierpflanzen in Stadtbrachen: per Text wird knapp und anschaulich erklärt, welche Pflanzen sich zuerst ansiedeln und warum gerade die sich in vegetationsfreien Lebensräumen durchsetzen können. Begleitend zum Text gibt es wundervolle Bilder von Pioniergewächsen, die - ganz außergewöhnlich - in Form eines Herbariums exemplarisch vorgestellt werden. 
Die Crux daran ist: das Buch ist leider VERGRIFFEN. Vielleicht ist die Ausstellung die richtige Anlaufstelle, um da noch mal nachzuhaken... Bei Erfolg, werde ich es sogleich berichten!